
Staatssekretär Pröll führte Arbeitsgespräche im Vatikan
Der in der österreichischen Regierung unter anderem für Digitalisierung und den Kampf gegen Antisemitismus zuständige Kanzleramts-Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) hat zu Wochenbeginn einen Arbeitsbesuch im Vatikan absolviert. Die katholische Kirche sei in einer Zeit wachsender Polarisierung ein wichtiger Partner für Allianzen gegen Hass, Antisemitismus und Diskriminierung, teilte Pröll am Donnerstag in einer Presseaussendung nach dem Besuch vom 2. Juni mit.
"Derzeit erleben wir in Europa und weltweit einen unglaublichen Anstieg des Antisemitismus - das ist sehr alarmierend. Wir müssen uns gemeinsam überlegen, wie wir Antisemitismus wirksam bekämpfen können. Ich bin sehr dankbar und froh, dass wir dabei in der katholischen Kirche einen starken Partner gefunden haben", betonte der Staatssekretär. "Papst Leo XIV. hat mit seinem Fokus auf technologische Verantwortung ein klares Signal gesendet, wonach künstliche Intelligenz und Digitalisierung nicht zur neuen sozialen Frage werden dürfen", fügte Pröll hinzu.
Begegnung mit Papst Leo
Im Vatikan nahm der Staatssekretär am Montag auch an einer Gedenkveranstaltung für den rumänischen Kardinal Iuliu Hossu (1885-1970) in der Sixtinischen Kapelle teil. Dabei kam es auch zu einer kurzen Begegnung mit Papst Leo XIV. Das Kirchenoberhaupt habe ihm vermittelt, wie wichtig ihm Themen wie Antisemitismus, KI und Digitalisierung seien, berichtete Pröll.
Auf dem Programm des Arbeitsbesuchs standen laut Mitteilung zudem bilaterale Gespräche mit dem vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie den Kurienkardinälen Kurt Koch und George Koovakad, wobei auch die ethische Gestaltung der digitalen Transformation thematisiert worden sei.
Vom Bundeskanzleramt veröffentlichte Bilder zeigen Pröll zudem im Gespräch mit dem Leiter der Päpstlichen Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, Pater Norbert Hofmann, sowie dem früher auch in Österreich tätigen Pater Markus Solo, der seit zwei Jahrzehnten in der Vatikanbehörde für interreligiösen Dialog arbeitet.
Quelle: kathpress