
Pius-Parsch-Preis 2025 ausgeschrieben
Das Chorherrenstift Klosterneuburg und das Pius-Parsch-Institut vergeben heuer bereits zum neunten Mal einen Förderpreis für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Liturgiewissenschaft. Die vom Stift Klosterneuburg mit 6.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 2009 im Zweijahresrhythmus ausgelobt. Die Preisverleihung durch Propst Anton Höslinger erfolgt am 6. Dezember 2025 im Rahmen eines Gottesdienstes in der Pius-Parsch-Kirche St. Gertrud in Klosterneuburg.
Der höchstdotierte Preis im Bereich der Liturgiewissenschaft in Europa zeichnet wissenschaftliche Arbeiten, vorrangig Habilitationsschriften, Dissertationen, Monografien, in Einzelfällen auch wissenschaftlich bedeutungsvolle Aufsätze oder Lizentiats- bzw. Magisterarbeiten aus. Ziel ist es laut Ausschreibung, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu fördern, theologische Forschungsthemen im Geist von Pius Parsch voranzutreiben, sowie "liturgiewissenschaftliche Exzellenz" anzuregen.
Die eingereichten Studien sollen die Anliegen des Augustiner-Chorherren Pius Parsch und der Liturgischen Bewegung thematisieren. Arbeiten, die liturgietheologische oder ökumenische Aspekte bei Parsch behandeln, werden vorrangig berücksichtigt. Die Arbeiten sollen nicht älter als drei Jahre sein. Die Einreichung ist bis spätestens 31. Juli 2025 an das Pius-Parsch-Institut zu richten.
Wegbereiter und Publizist
Der Ordenspriester Pius Parsch (1884-1954) bereitete der "Liturgischen Bewegung" in Österreich den Weg. Ab 1922 feierte er Gemeinschaftsmessen in der Kirche St. Gertrud (Klosterneuburg), bei denen Teile der Messfeier vom Volk in deutscher Sprache gesungen wurden ("Betsingmesse"). Parsch wollte damit eine aktivere Teilnahme der Mitfeiernden und eine Rückbesinnung auf das Urchristentum erreichen. Diese Feiern gelten als die Geburtsstunde der liturgischen Bewegung in Österreich.
Ein Durchbruch gelang 1933, als beim Wiener Katholikentag eine Betsingmesse gefeiert wurde. Ab 1926 gab er die Zeitschrift "Bibel und Liturgie" und ab 1928 die Zeitschrift "Lebe mit der Kirche" heraus. 1950 gründete er das Klosterneuburger Bibelapostolat, das erschwingliche Ausgaben der Heiligen Schrift und Bibeleinführungen verkaufte. Nicht zuletzt diesem publizistischen Wirken Parschs ist es zu verdanken, dass die Inhalte der liturgischen Bewegung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.
Geleitet wird das Pius Parsch-Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie in Klosterneuburg vom Liturgiewissenschaftler Andreas Redtenbacher. Das Institut organisiert regelmäßig Veranstaltungen, Vorträge und Tagungen wie auch internationale liturgiewissenschaftliche Symposien, fungiert als Herausgeber dreier fachspezifischer Buchreihen und ist Mitherausgeber der Zeitschrift "Heiliger Dienst" in Salzburg.
(Einreichung und Infos: www.pius-parsch-institut.at/pius-parsch-preis)
Quelle: kathpress