
Weihbischof Freitag: Christi Himmelfahrt ist Fest der Übergangszeit
Der steirische Weihbischof Johannes Freitag hat anlässlich des Hochfestes Christi Himmelfahrt die Bedeutung des christlichen Glaubens und der kirchlichen Sendung betont. In einem Gespräch mit der "Kronen Zeitung" (Donnerstag) bezeichnete Freitag das Fest als "Dazwischen" - eine Zeit des Übergangs und der Orientierung, die Parallelen zum menschlichen Leben aufweise.
"Christi Himmelfahrt zeigt: Der Herr ist nicht mehr sichtbar unter uns - wir müssen lernen, auf eigenen Füßen zu stehen", so der 52-jährige Weihbischof. Die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten erinnere daran, dass Gläubige in Momenten der Unsicherheit auf die Kraft des Heiligen Geistes vertrauen dürfen.
Freitag, der am 1. Mai offiziell in sein Amt eingeführt wurde, blickt auf einen intensiven ersten Monat als Bischof zurück. Erste Termine führten ihn u.a. nach Dobl und in das Stift Admont, wo er zwei neue Priester weihte. Der frühere Pfarrer von Trofaiach wurde Ende Jänner noch von Papst Franziskus zum Weihbischof der Diözese Graz-Seckau ernannt - eine Nachricht, die ihn damals überraschte: "Mein Leben wurde von einer Minute auf die andere auf den Kopf gestellt", erinnerte sich Freitag.
Beeindruckt zeigte sich der Bischof sowohl von Papst Franziskus als auch von dessen Nachfolger Leo XIV. Franziskus habe mit seinem Einsatz für Ausgegrenzte bleibende Zeichen gesetzt: "Es wird keine Zeit mehr vor Franziskus geben." Die erste Botschaft des neuen Pontifex Leo XIV., "Frieden, Gerechtigkeit ohne Angst", habe ebenfalls große Wirkung auf ihn gehabt. Die Kirche müsse diesen Auftrag ernst nehmen, betonte Freitag.
Besonders hob der Weihbischof die Bedeutung des Missionsbegriffs hervor, den Papst Leo neu in den Mittelpunkt gestellt habe. "Wir sollen Missionare sein, zum Glauben stehen und christliche Lebenskultur vermitteln", so Freitag. Gerade in westlichen Gesellschaften sei dies heute eine zentrale Herausforderung.
Quelle: kathpress