
Papst Leo XIV. wird am Sonntag offiziell ins Amt eingeführt
Papst Leo XIV. wird am kommenden Sonntag (18. Mai) offiziell als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche in sein Amt eingeführt. Der Gottesdienst findet um 10 Uhr auf dem Petersplatz statt. Dutzende Staats- und Regierungschefs sowie Zehntausende Menschen werden erwartet.
Bei einer Zeremonie am Petrusgrab unter dem Petersdom erhält Leo XIV. zuvor die päpstlichen Insignien: das wollene Pallium, eine weiße, mit roten Kreuzen bestickte Wollstola, und den eigens für ihn angefertigten Fischerring. Der Ring von Papst Franziskus wurde einige Tage nach seinem Tod zerstört.
Wie beim ersten Mittagsgebet von Leo XIV. am 11. Mai werden auch zu der Messe am Sonntag nach Vatikanangaben wieder mehr als 100.000 Menschen vor Ort erwartet. Dutzende Staats- und Regierungschefs reisen an, ebenso Vertreter der katholischen, orthodoxen und evangelischen Kirche und anderer Religionsgemeinschaften aus aller Welt. Bei der Einführungszeremonie sind üblicherweise auch die zehn Oberhäupter katholischer Ostkirchen anwesend. Zur Amtseinführung von Franziskus waren rund 130 Delegationen nach Rom gekommen, darunter gut 30 Staatsoberhäupter.
Die staatliche Delegation aus Österreich bei der Amtseinführung von Papst Leo XIV. führt Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) an. Die heimische katholische Kirche vertreten unter anderem der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, und der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl. In Österreich läuten zeitgleich zum Beginn der Amtseinführung um 10 Uhr für 15 Minuten die Kirchenglocken.
Kommt US-Präsident Trump?
Mit Spannung wird erwartet, ob US-Präsident Donald Trump persönlich nach Rom fliegt. Leo XIV. hatte sich vor seiner Wahl durch Nachrichten in den Sozialen Netzwerken von einzelnen Positionen des US-Präsidenten distanziert.
Robert Francis Prevost (69) war am Donnerstag zum Oberhaupt von rund 1,4 Milliarden Katholiken weltweit gewählt worden. Der langjährige Leiter des Augustinerordens ist der erste gebürtige US-Amerikaner im Papstamt; zusätzlich hat er die peruanische Staatsbürgerschaft. Unter seinem Vorgänger Franziskus leitete er die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. Von 2014 bis Anfang 2023 war er Diözesanbischof von Chiclayo in Peru.
Die Amtseinführungsmesse ist die wichtigste Zeremonie unter den Liturgien für einen neuen Papst. Die früher übliche zusätzliche Zeremonie der Inthronisierung des Papstes wurde bereits von Johannes Paul I. (1978) abgeschafft. An ihrer Stelle steht die erste Messe mit den Kardinälen, die der Papst bereits am Tag nach seiner Wahl gefeiert hat.
Am 25. Mai in der Lateranbasilika
Unterdessen hat Papst Leo XIV. am Montag bei seiner ersten großen offiziellen Audienz als Kirchenoberhaupt mehrere Tausend Journalisten und Journalistinnen in der Nervi-Halle im Vatikan empfangen. Am Freitag (16. Mai) folgt eine Begegnung mit den beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschaftern. Schon am Mittwoch (10 Uhr) empfängt Leo XIV. die Heilig-Jahr-Pilger der katholischen Ostkirchen zur Audienz.
Die erste Generalaudienz mit Papst Leo XIV. wird laut Präfektur des Päpstlichen Hauses am 21. Mai stattfinden. Am 24. Mai gibt es eine Begegnung mit der Römischen Kurie und den Angestellten des Vatikanstaates.
In den kommenden Tagen besucht Leo XIV. auch die drei weiteren Papstbasiliken in Rom neben dem Petersdom: am Dienstag, 20. Mai, um 17 Uhr zunächst St. Paul vor den Mauern mit dem Grab des Apostels Paulus.
Lateranbasilika ist Bischofskirche
In der Lateranbasilika feiert er am Sonntag, 25. Mai, um 17 Uhr die Eucharistie. Damit nimmt der Papst als Bischof von Rom die Basilika als seine Bischofskirche in Besitz.
Im Anschluss daran will Leo XIV. um 19 Uhr in Santa Maria Maggiore erneut vor der Marienikone "Salus populi romani" beten. Die Basilika nahe dem römischen Hauptbahnhof hatte der Papst bereits am Samstag besucht, um am Grab seines Vorgängers Franziskus eine weiße Rose niederzulegen und vor dem Marienaltar zu beten.
Am 31. Mai schließlich, dem katholischen Fest Mariä Heimsuchung, feiert Leo XIV. um 10 Uhr im Petersdom eine heilige Messe, bei der auch Priester geweiht werden. Das Fest erinnert an den Besuch Marias bei ihrer Cousine Elisabeth.
Quelle: kathpress