
Istanbul: Wiener Seminaristen zu Gast bei Patriarch Bartholomaios
Die Priesteramtskandidaten der Diözesen Wien, St. Pölten und Eisenstadt haben gemeinsam mit Regens Richard Tatzreiter und weiteren Verantwortlichen der Priesterausbildung die Türkei besucht. Hauptziel der kürzlich beendeten Reise war das antike Nicäa (heute: Iznik), wo vor 1.700 Jahren das Erste Ökumenische Konzil stattfand. In Istanbul wurden die Seminaristen vom Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. empfangen, wie die Erzdiözese Wien berichtete.
In seiner Ansprache betonte Bartholomaios demnach die Bedeutung Konstantinopels für die Ökumene und rief die Seminaristen auf, aus ihrem Glauben heraus Zeugnis zu geben. Er unterstrich die Verantwortung künftiger Priester als "Mitarbeiter Gottes" und plädierte für eine "dialogische Pastoral", die auf göttlicher Gnade und menschlicher Freiheit basiert. Bildung und theologisches Wissen seien dafür unerlässlich.
Besonders hob der Patriarch das 1.700-Jahr Jubiläum des Konzils von Nicäa und die gemeinsame Osterfeier 2025 hervor. Er zitierte aus seiner Osterbotschaft, in der er betonte, dass der "Geist von Nicäa" untrennbar zum Leben der Kirche gehöre und deren Einheit vom rechten Verständnis und der Entfaltung ihrer synodalen Identität abhänge.
Abschließend ermutigte er die jungen Priester, den ökumenischen Dialog fortzusetzen, denn "einen wirklichen Dialog können nur Menschen führen, die zum einen ihren eigenen Standpunkt haben, die aber bereit sind, aufeinander zu hören und voneinander zu lernen." Zum Aufenthalt in Istanbul gehörte auch ein Besuch des traditionsreichen St. Georgs-Kollegs, einer von Lazaristen betreuten deutschsprachigen Schule in Istanbul, die auch von Einheimischen sehr geschätzt wird.
Regens Tatzreiter überreichte dem Patriarchen Reliquien der Heiligen Leopold und Klemens Maria Hofbauer, die dieser mit Freude entgegennahm. Weitere Stationen der Reise waren neben Iznik das altkirchliche Smyrna (heute Izmir), Ephesus und das antike Milet südlich von Izmir.
Quelle: Kathpress