
NGOs begrüßen Regierungspläne zu Internationaler Entwicklung
Die in der Entwicklungszusammenarbeit engagierten NGOs haben am Montag die Regierungspläne zur Internationalen Entwicklung grundsätzlich begrüßt. "Die AG Globale Verantwortung gratuliert der neuen österreichischen Bundesregierung zur Angelobung und begrüßt die neue Außenministerin Beate Meinl-Reisinger", hieß es in einer Aussendung. Nach ungewissen Monaten, die weltweit von geopolitischen Umbrüchen und zunehmend autoritären Tendenzen geprägt waren, könne die Regierung nun Planungssicherheit in Österreichs internationale Entwicklung, Humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Inlandsarbeit bringen.
Noch nie sei Österreich derart gefragt gewesen, Zusammenhalt mit benachteiligten Menschen in Ländern des Globalen Südens und in Krisengebieten zu demonstrieren und aktiv zu internationaler Zusammenarbeit und einer regelbasierten Weltordnung beizutragen", so Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung.
In einer gemeinsamen Presseaussendung begrüßten Stefan Fritz, Geschäftsführer von Hilfswerk International, und Erwin Eder, Geschäftsführer von Horizont3000, dass im Regierungsprogramm die Fortführung des Auslandskatastrophenfonds und das Bekenntnis zur Agenda 2030 sowie zum international vereinbarten Ziel, 0,7 Prozent des jährlichen Bruttonationaleinkommens für Entwicklungshilfeleistungen bereitzustellen, festgehalten sind.
Die massive internationale Finanzierungslücke - allen voran durch die Kürzung der USAID-Gelder - komme zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, so Fritz. Krisen dauerten immer länger an, mehr als 305 Millionen Menschen seien weltweit auf Humanitäre Hilfe angewiesen und Hilfsorganisationen seien immer öfter gefragt, ihre Maßnahmen mit jenen der internationalen Entwicklung und Friedensarbeit zu ergänzen. "Dass die neue Regierung den Auslandskatastrophenfonds fortführen wird, ist daher ein begrüßenswertes Signal, die frühzeitige Ausschüttung dieser Mittel hingegen eine Notwendigkeit", appellierte Fritz.
Das eigentliche Ziel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit liege neben Akuthilfe freilich darin, "Armut zu bekämpfen, Frieden zu fördern sowie das Klima und die Umwelt zu schützen", so Eder. Dafür seien etwa zukunftsfitte Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Ausbildung, nachhaltige Landwirtschaft und Wiederaufforstung zentral, insbesondere in den ärmsten und fragilsten Ländern. Ebenso wie Projekte, welche die Menschenrechte stärken und die lokale Zivilgesellschaft unterstützen.
Angesichts des EU-Lieferkettengesetzes, das wieder aufgeschnürt und ausgehöhlt werden soll, sei die Regierung jetzt zum Handeln aufgerufen, ergänzte Veronika Schippani-Stockinger, Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar, in einer Aussendung. "Die Zukunft von Millionen Kindern steht auf dem Spiel", warnte Schippani-Stockinger: "Eine Kehrtwende wäre auch ein herber Rückschlag für Unternehmen, die bereits an der Umsetzung von Sorgfaltspflichten arbeiten. Anhand dieser können sie endlich der Zwangs- und Kinderarbeit entlang ihrer Lieferketten ein Ende setzen."
Quelle: kathpress