Schönborn: Sorge um Armutsbetroffene "ist in meiner DNA"

Als Kardinal ist der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn bis heute eine viel gefragte und viel beschäftigte Persönlichkeit in der Weltkirche. Dass er daneben auch eine andere, "stillere" Seite hat - eine Seite als "Armenpriester, der Am-Rande-Stehende einlädt und segnet" - zeigte ein Porträt des scheidenden Wiener Erzbischofs in der "Presse am Sonntag" (15. Dezember). Die Begegnungen mit Armutsbetroffenen würden ihn stets besonders berühren, räumte Schönborn darin ein. Im konkreten Fall begleitete ihn die "Presse" beim jährlichen vorweihnachtlichen Essen für Armutsbetroffene im Curhaus am Stephansplatz. "Ich werde sicher weiter mein Zusammensein mit Armutsbetroffenen pflegen, das ist in meiner DNA seit meiner Studentenzeit", unterstrich der Kardinal.

Rund 240 Gäste - Armutsbetroffene, Obdachlose, an den Rand Gedrängte - waren heuer der Einladung des Erzbischofs ins Curhaus gefolgt. Beim vorausgegangenen Gottesdienst hatte er u.a. freimütig Einblicke in sein eigenes Seelenleben als junger Ordensmann gegeben: "Ich war junger Dominikaner, und ich war in einer Krise. Ich war drauf und dran, meinen Glauben zu verlieren." Heute sei er zuversichtlich, dass die Kirche - obgleich oft tot gesagt - weiter lebe und jung sei: "Und ich werde dankbar sein, weiter dienen zu dürfen, weiter da sein zu können für Menschen, aber natürlich schon sehr erleichtert, nicht mehr die ganze Last der Verantwortung zu tragen."

Nach dem Ende seiner Amtszeit, die am 18. Jänner mit einem Gottesdienst und einer Feier am Stephansplatz gefeiert wird, will Schönborn seine Wohnung bei den Kleinen Schwestern vom Lamm im 20. Bezirk nehmen. "Die haben sich dem Dienst an Armen verschrieben. Zurück zum Ursprung für den Kardinal", schloss die "Presse" ihr Porträt.

Quelle: Kathpress